Sonntag, 11. Mai 2014
Ballett macht unsichtbar. Ich erkläre kurz, wie das geht. Seit Januar besucht die Tochter eine Ballettschule. Sie möchte das gern und sie soll das aus Rehagründen. Die Ballettstunden seien sehr schön, höre ich. Alles könnte also gut sein. Aber da sind noch die Ballettmütter.
Die sind nämlich sehr streng mit uns. Wir machen ja auch viele Fehler. Wir waren im falschen Kindergarten (Multikulti, nicht Montessori). Wir sind dann auch noch mitten im Jahr reingeplatzt in die Gruppe, weil es uns nicht rechtzeitig eingefallen war. Wir kommen auch immer direkt vom Hort dorthin gehetzt, manchmal verspätet. Das geht natürlich nicht. Da muss man Grenzen ziehen. Daher redet niemand mit uns. Man muss uns auch nicht grüßen. Wir existieren praktisch gar nicht. Ich habe das erst nicht verstanden und mich noch ein paar Mal unverschämt dazugesellt, bis sich einmal eine Mutter von einer Gruppe von direkt vor ihr stehenden, ihr zugewandten fünf Personen mit "Tschüss, ihr beiden" verabschiedete. Darunter ich und meine zwei Kinder. Sie konnte uns drei einfach nicht sehen. Ich sag's ja.

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